Verbraucher sollen Gebühren zurückfordern

Die Verbraucher sollen bei den Banken nach Ansicht der Verbraucherzentrale Dresden Gebühren für Kleinkredite zurückfordern. Obwohl ein Urteil des Oberlandesgerichts Dresden solche Zusatzkosten verboten sind, werden sie von vielen Geldinstituten weiterhin verlangt, berichtet das Wirtschaftsportal manager magazin online. Das betroffene Kreditinstitut hatte seine Revision vor dem Bundesgerichtshof nun zurück genommen und das Urteil endgültig gemacht.

Gebühren erschweren Wechsel

Der Teufel steckt im Detail. Denn viele Kleinkredite sind trotz Abschlussgebühren nicht teurer als Konkurrenzprodukte. Die Banken halten sich nämlich dafür beim monatlichen Sollzins zurück. Der effektive Jahreszins liegt deshalb nicht zwingend höher als bei gebührenfreien Darlehen. In den effektiven Jahreszins werden außer den Zinsen nämlich auch Gebühren mit eingerechnet. Doch Nachteile haben die Gebühren für die Kunden trotzdem. Sie erschweren eine Umschuldung. Die Banken zahlen die Gebühren bei einer Kündigung nämlich nicht anteilig zurück. Wer kündigt, muss für die Restlaufzeit zwar keine Zinsen mehr bezahlen, die Gebühren behält die Bank allerdings ein.

Gericht erklärt Gebühren für nicht zulässig

Im vorliegenden Fall hatte ein Kreditinstitut zwei Prozent Abschlussgebühr von einem Kunden gefordert. Der klagte, und bekam vor dem Oberlandesgericht Dresden Recht (AZ: 8 U 662/11). Das Urteil war bereits im vergangenen Jahr gefällt worden, doch war dagegen Revision vor dem Bundesgerichtshof eingelegt worden. Die wurde nun zurückgenommen.
Kunden sollen nach Ansicht der Verbraucherzentrale Sachsen zu viel gezahlte Gebühren deshalb zurückfordern. Der Verein stützt sich dabei auf mehrere Urteile von Oberlandesgerichten und stellt auch Musterbriefe für die Rückforderung zur Verfügungen.

Banken haben bereits reagiert

Die meisten Banken haben schon vor der Rücknahme der Revision reagiert und vorsorglich die Gebühren abgeschafft. Einige Kreditinstitute versuchen nun, über verpflichtende Restkreditversicherungen zusätzliche Einnahmen zu erzielen. Allerdings hat der Gesetzgeber die Banken verpflichtet, diese Kosten mit im effektiven Jahreszins aufzuführen. Dieser Wert ist die mit Abstand aussagekräftigste Größe, um verschiedene Darlehen miteinander zu vergleichen.

Online insgesamt gute Noten für Banken

Erst kürzlich hatte die Stiftung Warentest die Ratenkreditangebote verschiedener Banken miteinander verglichen. Während die Beratung in den Filialen überwiegend schlecht benotet wurde, erhielten die Direktbanken insgesamt gute Noten. Testsieger wurde die Hamburger netbank mit einer Note von 0,9. Sie bietet ihr Darlehen bereits seit längerem ohne Bearbeitungsgebühr und ohne verpflichtende Versicherungen an.

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