EZB vor erneuter Leitzinsänderung?

Einmal mehr sorgt das monatliche Rätselraten um die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für Unruhe in der Bankenwelt. Denn wie immer am Monatsanfang gibt die EZB eine Einschätzung der wirtschaftlichen und finanziellen Gesamtsituation ab und greift damit auch das Thema der Leitzinsveränderung auf. Wir schauen also wie jeden Monat nach Frankfurt und warten gespannt auf die Signale aus der hessischen Bankenmetropole.

Positive Signale aus Wiesbaden

So sehr wir Verbraucher allerdings auf weiter sinkende Zinsen für den Kleinkredit und seine direkten Nachbarn – den Konsumkredit und die Baufinanzierung – warten, so sehr wirft die Hüterin der Europäischen Währung in Frankfurt einen Blick ins benachbarte Wiesbaden. Dort gibt fast zum selben Zeitpunkt das Statistische Bundesamt die offiziellen Zahlen für das Bruttoinlandsprodukt 2011 bekannt. Erwartet wird ein insgesamt gutes Jahr, und glaubt man den Prognosen für die privaten Konsumausgaben, dann dürften diese in 2012 noch deutlich steigen. Insgesamt stehen die Chancen auf eine positive Entwicklung der Wirtschaft im Augenblick also gar nicht so schlecht, selbst wenn die Wirtschaftsweisen der Zunft das durchaus in Frage stellen.

Folgt aber die EZB der Prognose des Statistischen Bundesamts, dann dürfte sie die Leitzinsen erst einmal konstant halten. Das wiederum würde wohl auch dafür sorgen, dass die außerordentlich günstigen Zinsen für Kredite weiter unverändert bleiben. Allerdings bewegt sich das aktuelle Zinsniveau derzeit auf einem Stand der als schlicht konkurrenzlos günstig bezeichnet werden darf. Mit Zinsen von unter drei Prozent für kleine Kredite haben wir privaten Verbraucher tatsächlich allen Grund, die eine oder andere Anschaffung schon jetzt zu tätigen und auf einen Kleinkredit zurückzugreifen. Weiter fallende Zinsen dürfen wir also wohl kaum noch erwarten.

Keine Veränderungen am Bankenmarkt

Die Bankenwelt hält sich im Augenblick dann auch noch etwas zurück mit Zinsänderungen und Sonderaktionen. Das allerdings ist zum Monatsanfang nichts Außergewöhnliches, wartet man doch in den Vorstandsetagen und der Kundenbetreuung erst einmal auf die Signale aus Frankfurt. Heißt es von dort: Keine weitere Veränderung in Sicht, dann können neue Aktionen für den Kleinkredit, für den Ratenkredit oder gar die Immobilienfinanzierung an den Mann gebracht werden. Spätestens dann darf man auch mit der einen oder anderen Verlängerung der laufenden Sonderaktionen rechnen.

Doch bis es soweit ist, müssen wir uns noch einige Tage gedulden. Die Signale aus Wiesbaden und Frankfurt für weitere Top-Konditionen in der Kreditwelt stehen mit soliden Wirtschaftsaussichten und konstanten Leitzinsen nicht einmal schlecht, im Augenblick heißt es aber, sich noch ein paar Tage in Geduld zu üben.

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