EZB-Leitzins: Warten auf Trichet

Die Augen aller Finanzexperten dürften sich heute gebannt nach Frankfurt richten – dort dürfte eine erneute Anhebung der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank (EZB) unmittelbar bevor stehen. So hört man zumindest aus brancheninternen Kreisen – denn für heute ist eine Stellungnahme der EZB angekündigt.

Erneute Leitzinserhöhung im Anmarsch?
Etwas überraschend, doch eigentlich erwartet ist die Ankündigung der EZB dann schon – für den heutigen Donnerstag rechnet man mit einer Pressemitteilung der europäischen Notenbank. Im Fokus des Interesses – vor allem ein Thema! Die weiterhin massiv steigenden Preise sorgen für eine ebenso drastisch zunehmende Inflation. Im Mai bewegte sich die Inflationsrate bei rund 2,7 Prozent – das Wunschziel der EZB liegt allerdings bei zwei Prozent. So sind es dann nach Bankenmaßgaben durchaus Welten, die zwischen diesen Werten liegen – und die die EZB einmal mehr auf den Plan rufen um ihren eigentlichen Aufgaben gerecht zu werden.

Denn die vornehmste Aufgabe der EZB ist die Wahrung der Stabilität unserer gemeinsamen Währung, des Euro. Sie wird durch steigende Preise massiv gefährdet, denn zunehmende Preise führen immer auch zur Inflation, der gefürchteten Geldentwertung. Völlig einleuchtend, dass sich die Bank also genötigt sieht zu handeln, wenn der eigentlich gewünschte Wert von zwei Prozent derart deutlich überschritten wird. Doch was heißt das für den Verbraucher?

Zunächst kein Grund zur Panik
Zu achten gilt es heute auf die Formulierung von EZB-Präsident Trichet. Steht eine Leitzinserhöhung bevor, dürfte er eine Aussage wählen wie „hohe Wachsamkeit“. Sie kündigt an, dass die Leitzinsen wohl im Juli angehoben werden – so wie letztmalig im April geschehen.

Für den Verbraucher bedeutet das, dass die Zinsen steigen – für Geldanlagen, aber auch für Konsumkredite. Der Kleinkredit dürfte also teurer werden als bisher. In Anbetracht der noch günstigen Zinsen für Finanzierungen ist das aber noch kein größeres Problem, denn die letzte Leitzinserhöhung ging recht spurlos an Kleinkredit und Co. vorbei, die Zinsen sind also noch immer recht niedrig. Setzt sich der Trend aber fort, dürfte der Kleinkredit bald um einiges mehr kosten – wenn weitere Leitzinserhöhungen auf die Zinsen für Ratenkredite durchschlagen und von den Geschäftsbanken an die Kunden weiterbelastet werden.

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