Schufa

Definition

Bei der Schutzgemeinschaft für Absatzsicherung (Schufa) handelt es sich um eine hauptsächlich von der privaten Finanzwirtschaft getragenen Institution, die Kundendaten ihrer Vertragspartner sammelt und aufbereitet. Ursprünglich 1927 durch die Berliner Elektrizitätswerke initiiert, verfügt die im Jahr 2000 gegründete Schufa Holding AG mittlerweile über ein weitverzweigtes Netz an Kooperationspartnern, dem unter anderem Banken, Mobilfunkanbieter und Versandhäuser angehören.

Hauptgeschäftszweck ist die Bereitstellung von Informationen zur Zahlungsmoral von Privat- und Geschäftskunden. Neben Daten zur Einschätzung der Kreditwürdigkeit eines Konsumenten können kooperierende Vertragspartner außerdem verschiedene Serviceangebote, wie etwa eine Identitätsprüfung, einen Adressenabgleich oder Informationen aus dem Handelsregister, in Anspruch nehmen. Im Gegenzug versorgen die kooperierenden Banken und Firmen die Schufa mit aktuellen Daten zum Kundenverhalten.

Generell unterscheidet die Schufa zwischen Positiv- und Negativmerkmalen. Alle Daten fließen in einem kundenspezifischen Score-Wert zusammen. Je mehr Positivmerkmale die Schufa über einen Kunden erhält, desto höher gestaltet sich der individuelle Score-Wert. Kunden, die bereits Kreditkartenbesitzer sind und ein Darlehen vertragsgemäß zurückgeführt haben, werden entsprechend einen hohen Score-Wert erhalten. Negativmerkmale, wie etwa eine Privatinsolvenz, eine nicht ordnungsgemäße Kreditrückzahlung oder ein Haftbefehl führen hingegen zu einem niedrigen Score-Wert.

Gerade in den letzten Jahren stand die Schufa immer wieder in der Kritik, dass sie zum Teil falsche Kundendaten speichere. Seit April 2010 sorgt die Schufa mit der sogenannten Eigenauskunft für mehr Transparenz. Konsumenten können gegen eine Gebühr Einsicht in die über sie gesammelten Daten erhalten und bei Bedarf Korrekturen beantragen.

Bankkunden sind grundsätzlich nicht verpflichtet, einer Schufa-Auskunft zuzustimmen. Da aber fast alle Kreditinstitute mit der Schufa kooperieren, müssen Kreditantragsteller ihrer Bank in der Regel ihr Einverständnis zur Datenabfrage bei der Schufa geben. Die Bank wird vor der Gewährung eines Kredites die Schufa kontaktieren und entsprechende Informationen zur Bonität des Kunden abrufen. Bei einer negativen Schufa-Auskunft kann es sein, dass die Bank den Kreditantrag ablehnt oder sich mit einer überdurchschnittlich hohen Darlehensverzinsung gegen ein potenzielles Ausfallrisiko absichert.

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